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In letzter Zeit ist eine neue Betrugsmasche aufgetaucht, bei der Kriminelle ihre Opfer mit falschen Finanzangeboten ködern. Diese Betrüger werben online für scheinbar attraktive Anlagemöglichkeiten bei renommierten Banken. Doch anstatt dass das Geld in die beworbene Anlage fließt, landet es auf den Konten der Betrüger. Dieser Betrug ist auch in Sachsen-Anhalt verstärkt zu beobachten, wo bereits einige Menschen – insbesondere Rentner – schwer getroffen wurden. Es gibt jedoch Möglichkeiten, sich zu schützen.

Wie Kriminelle mit falschen IBANs Geld ergaunern

Die Betrugsmasche im Überblick: Falsche Finanzangebote im Internet

Kriminelle locken ihre Opfer mit verlockenden Finanzangeboten, die angeblich hohe Zinsen versprechen. Die Opfer werden dazu aufgefordert, Geld auf ein angebliches Festgeldkonto zu überweisen. Diese Konten scheinen auf den ersten Blick legitim zu sein: Sie enthalten den Namen des Kunden, die Bankverbindung inklusive IBAN und BIC. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich der Betrug – das Geld landet auf den Konten der Kriminellen.

Wie funktioniert der Betrug?

Die Betrüger täuschen den Opfern vor, dass für sie ein Konto bei einer renommierten Bank eröffnet wurde. Dies geschieht scheinbar auf ihre persönlichen Daten hin. In Wahrheit jedoch existiert dieses Konto nicht, und die Überweisung geht direkt an die Betrüger.

„Die Täuschung liegt darin, dass dem Verbraucher vorgemacht wird, auf seinen Namen sei bei einer namhaften Bank ein Konto eröffnet worden. Tatsächlich passiert das aber nicht.“
Zitat von Yvonne Röhling, Verbraucherzentrale

Die Rolle der IBAN bei dieser Betrugsmasche

Aufbau der IBAN in Deutschland

Die IBAN (International Bank Account Number) ist eine international gültige Kontonummer, die in Deutschland aus 22 Stellen besteht. Seit dem 1. Februar 2017 reicht die IBAN aus, um Geld innerhalb Deutschlands und des Euro-Raums zu überweisen. Für die Betrüger ist das ein Vorteil, denn bei Überweisungen zählt lediglich die IBAN – der Name des Empfängers kann beliebig geändert werden.

Polizei warnt: Geld zurückzuholen ist schwer, aber nicht unmöglich

Die Polizei hat diese Art von Betrug erst vor einigen Monaten bemerkt, dennoch gilt sie bereits als weit verbreitet. Die Experten des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen-Anhalt können die Transaktionen teilweise nachverfolgen. Doch die Betrüger zu fassen, ist schwierig, da das Geld häufig in Länder transferiert wird, die nur wenig mit europäischen Ermittlungsbehörden kooperieren.

„Dass die Betrugsopfer ihr Geld zurückbekommen, ist grundsätzlich möglich – aber realistisch betrachtet, nur in seltenen Fällen.“
Zitat von Michael Klocke, Sprecher des LKA Sachsen-Anhalt

Die Polizei betont jedoch, wie wichtig es ist, solche Betrugsfälle zu melden. Viele Opfer schämen sich, zur Polizei zu gehen, was zu einer hohen Dunkelziffer führt. Doch jede Information kann den Ermittlungen helfen.

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Tipps zur Vorbeugung: So schützen Sie sich vor IBAN-Betrug

Sowohl das LKA als auch die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt raten dazu, Finanzanbieter vor einer Geldanlage bei der Bundesanstalt für Finanzaufsicht (Bafin) zu prüfen. Anbieter, die bei der Bafin gelistet sind, sind für den Geldtransfer innerhalb Deutschlands und Europas zugelassen. Die Überprüfung ist einfach: Auf der Website der Bafin kann man die Daten der Bank eingeben und erhält umgehend eine entsprechende Auskunft.

Zusätzlich rät Klocke, vorsichtig zu sein, wenn ein Zinssatz zu gut klingt, um wahr zu sein. Aktuell liegt der Standardsatz für Festgeld bei 3,55 bis 3,65 Prozent für eine Anlage über zwölf Monate. Zinssätze von vier Prozent oder mehr sollten skeptisch machen.

Weitere bekannte Betrugsmaschen und ihre digitale Weiterentwicklung

Neben dem IBAN-Betrug gibt es auch weiterhin andere bekannte Betrugsmaschen, die nach wie vor funktionieren. Dazu zählen der Enkeltrick, Schockanrufe oder Betrug per Messenger. Diese Verbrechen verlagern sich zunehmend in den digitalen Raum, was die Aufklärung noch schwieriger macht.

Gängige Betrugsmaschen beim Online-Banking

Betrugsmethode Erläuterung
Phishing-Mails oder SMS Betrügerische Nachrichten fordern dazu auf, eine Webseite zu besuchen und dort sensible Bankdaten einzugeben.
Verkaufsseiten Ein vermeintlicher Käufer schlägt über ein Verkaufsportal eine sichere Zahlungsabwicklung vor, bei der Bankdaten gestohlen werden.
Pin-Abfrage per Brief Betrüger senden Briefe, um Kunden zur Herausgabe ihrer Pin zu bewegen, oder veranlassen eine neue Pin, die sie abfangen.
Gefälschte Bankseiten Betrüger erstellen gefälschte Bankwebseiten, die über Suchmaschinen zu finden sind, um Zugangsdaten abzufangen.
Anrufe im Namen der Bank Ein Anrufer gibt sich als Bankmitarbeiter aus und versucht, sensible Bankdaten zu erlangen. Oft haben die Betrüger schon vorher Zugang zum Konto erlangt.

Wie Phishing-Opfer ihr Geld von der Bank zurückbekommen können

Bankkunden haben oft Angst davor: Fremde greifen auf ihr Konto zu und räumen es leer. Solche Fälle werden immer häufiger, und die Betrüger erbeuten oft zwischen 5.000 und 25.000 Euro. In den meisten Fällen können die Täter nicht zurückverfolgt werden.

Was viele nicht wissen: Eigentlich ist die Bank gesetzlich verpflichtet, den Schaden zu ersetzen, wenn jemand unbefugt Geld vom Konto abbucht. Die einzige Ausnahme ist, wenn die Bank nachweisen kann, dass der Kunde “grob fahrlässig” gehandelt hat. Obwohl Banken oft behaupten, dass dies der Fall ist, sollten Kunden das nicht einfach akzeptieren.

Was gilt als “grob fahrlässig”?

Nicht jede Unachtsamkeit zählt als “grob fahrlässig”. Die Definition ist oft Auslegungssache. Verbraucherzentralen weisen schon lange darauf hin, dass es für Kunden oft schwierig ist, betrügerische Nachrichten von echten Bankanfragen zu unterscheiden. Studien haben gezeigt, dass viele Menschen solche Betrügereien nicht sofort erkennen.

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Was tun, wenn man betroffen ist?

Viele Opfer von Onlinebetrug fühlen sich schuldig und geben schnell auf. Doch in einigen Fällen haben Anwälte erfolgreich Entschädigungen für ihre Mandanten von den Banken erstritten. Es kann sich also lohnen, sich gegen die Bank zur Wehr zu setzen.

Hilfe durch spezialisierte Anwälte

Der Schufa Ratgeber Blog hat recherchiert, welche Anwaltskanzleien erfolgreich Schadenersatz für Bankkunden erstritten haben und empfiehlt folgende Kanzleien. Ohne einen Anwalt ist es in der Regel schwierig, gegen die Bank erfolgreich vorzugehen. Liste der Fachanwälte für Bankrecht & Kapitalmarktrecht

Wie läuft ein Phishing-Angriff ab?

Phishing-Angriffe erfolgen meist in zwei Schritten. Zuerst erhalten die Opfer eine Nachricht per E-Mail oder WhatsApp, die sie auf eine gefälschte Webseite lockt, die aussieht wie ein Fakeshop oder eine Bankseite. Dort geben sie unwissentlich ihre Bankdaten ein.

Anschließend benötigen die Betrüger noch einen Freischaltcode, um Geld abzuheben. Manchmal wird mit diesem Code auch eine digitale Kreditkarte wie Apple Pay freigeschaltet oder ein zusätzliches Handy für das TAN-Verfahren registriert, wodurch mehrere Abhebungen möglich werden. Um diesen Code zu erhalten, rufen die Betrüger oft das Opfer an und geben sich als Bankberater aus.

Cyber­kriminali­tät

Cyberkriminalität ist ein globales Problem, das keine Grenzen kennt und überall passieren kann. Sie betrifft jeden, der Computer, Tablets, Smartphones oder andere IT-Geräte nutzt – ob in Unternehmen, Behörden, Universitäten, zu Hause oder unterwegs.

Cyber Crimes Protection

Straftaten, bei denen moderne Technik wie Computer und das Internet genutzt werden, nennt man allgemein Cyberkriminalität. Dazu gehören zum Beispiel Betrugsversuche per E-Mail statt per Post.

Im engeren Sinne bezieht sich Cyberkriminalität auf Angriffe, die direkt auf Computersysteme und Netzwerke abzielen, wie Cyberspionage oder Cyberterrorismus.

Auch im Jahr 2023 sind die Fälle von Cyberkriminalität weiter gestiegen, besonders die, die aus dem Ausland oder von unbekannten Orten aus durchgeführt wurden. Die Aufklärungsquote ist leicht auf 32 Prozent gestiegen.

Wachsamkeit und Information sind der beste Schutz

Die beste Verteidigung gegen solche Betrugsmaschen ist Vorsicht und eine gründliche Überprüfung der Finanzanbieter. Lassen Sie sich nicht von verlockenden Angeboten blenden und prüfen Sie stets, mit wem Sie es zu tun haben. Informieren Sie sich bei offiziellen Stellen und melden Sie verdächtige Vorfälle der Polizei. Nur so kann die Gefahr, Opfer eines solchen Betrugs zu werden, minimiert werden.

Phishing Mails Beispiele
Phishing Mails Beispiele

Internetwache der Polizei – Online Strafanzeige erstatten

Polizei Baden-WürttembergOnlinewache
Polizei Bayern    Onlinewache
Polizei BerlinOnlinewache
Polizei BrandenburgOnlinewache
Polizei BremenOnlinewache
Polizei HamburgOnlinewache
Polizei HessenOnlinewache
Polizei Mecklenburg-VorpommernOnlinewache
Polizei NiedersachsenOnlinewache
Polizei Nordrhein-WestfalenOnlinewache
Polizei Rheinland-PfalzOnlinewache
Polizei SaarlandOnlinewache
Polizei SachsenOnlinewache
Polizei Sachsen-AnhaltOnlinewache
Polizei Schleswig-HolsteinOnlinewache
Polizei ThüringenOnlinewache
Internetwache der Polizei – Online Strafanzeige erstatten. Stand: August 2024
Online-Strafanzeige erstatten: Wichtige Hinweise

Bevor Sie online eine Strafanzeige erstatten, sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Eine Anzeige kann nicht zurückgezogen werden. Sobald die Anzeige erstattet ist, beginnt die Polizei mit den Ermittlungen.
  • Falsche Anschuldigungen vermeiden. Wenn Sie eine Straftat vortäuschen oder jemanden ungerechtfertigt beschuldigen, machen Sie sich selbst strafbar.
  • Ressourcen der Polizei. Vorgetäuschte Straftaten lenken die Polizei von echten Ermittlungen ab.
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Wann ein Anwalt hilfreich sein kann

Es kann sinnvoll sein, einen Anwalt hinzuzuziehen. Ein Anwalt kann Ihnen helfen, Zeit, Geld und unnötigen Ärger zu vermeiden. Bevor Sie online eine Anzeige erstatten, kann ein Anwalt Sie beraten und Ihnen die möglichen Erfolgsaussichten und Folgen erklären.

Wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, könnte diese Beratung für Sie kostenlos sein.

Auswirkungen von Online-Betrug auf die Schufa und Maßnahmen zur Vermeidung

Eine Opferrolle bei Online-Betrug kann Auswirkungen auf die Schufa haben, aber dies hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  1. Zahlungsverzug und offene Rechnungen: Wenn durch den Betrug finanzielle Mittel verloren gehen und die betroffene Person nicht in der Lage ist, ihre Rechnungen oder Kredite pünktlich zu bezahlen, kann dies zu einem Zahlungsverzug führen. Dies wird der Schufa gemeldet und kann den Schufa-Score negativ beeinflussen.
  2. Erstattung des Schadens: Wenn der Betrug durch die Bank oder Versicherung erstattet wird, sollte dies in der Regel keine direkten Auswirkungen auf die Schufa haben, solange die finanziellen Verpflichtungen ordnungsgemäß erfüllt werden.
  3. Falsche Daten: In seltenen Fällen können Betrüger versuchen, persönliche Daten zu missbrauchen, um Kredite oder Verträge abzuschließen. Falls dies geschieht und nicht rechtzeitig gemeldet wird, kann es zu falschen Einträgen bei der Schufa kommen, die den Schufa-Score beeinflussen könnten.
  4. Veränderungen im Kreditverhalten: Der Betrug selbst kann keine direkten Schufa-Einträge erzeugen. Wichtig ist jedoch, wie man nach dem Betrug mit seinen Finanzen umgeht. Eine unsachgemäße Handhabung der finanziellen Situation kann langfristige Auswirkungen auf die Schufa haben.
Die Zahlungsmoral des Verbrauchers gemäß der Schufa-Score-Tabelle
Die Zahlungsmoral des Verbrauchers gemäß der Schufa-Score-Tabelle

Schritte zur Vermeidung negativer Auswirkungen auf die Schufa:

  • Schnell handeln: Bei Betrug sollte unverzüglich die Bank, die Polizei und ggf. auch die Schufa informiert werden, um die Situation zu klären und falsche Einträge zu vermeiden.
  • Zahlungen überwachen: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Konten und Kreditberichte, um frühzeitig Unregelmäßigkeiten oder betrügerische Aktivitäten zu erkennen.
  • Rechtsberatung suchen: Bei Unsicherheiten oder komplexen Fällen kann eine rechtliche Beratung hilfreich sein, um mögliche Auswirkungen auf die Schufa zu klären und zu minimieren.

Durch proaktives Handeln und rechtzeitige Klärung von Betrugsfällen können mögliche negative Auswirkungen auf die Schufa in vielen Fällen minimiert werden.

Nikita Bobrov

Ich bin Nikita Bobrov und leite diesen Blog über Schufa und Finanzen seit 2009.
Nachdem ich mein Master in Business Administration und zusätzlich B.Sc. in Informatik abgeschlossen hatte, machte ich mehrere Auswanderungen zwischen völlig verschiedenen Ländern und blieb in Deutschland.
Deutschland ist ein Land mit komplexer Gesetzgebung und einer besonderen Liebe zum Papierkram und Bürokratie.
Auf den Seiten dieses Blogs versuchen die Autoren: Schufa Ratgeber: Tipps & Tricks, Ihnen zu helfen, das Dokumentensystem in Deutschland zu verstehen und den normalen Menschen das Leben zu erleichtern.

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